Thursday, March 31, 2005

Gespraech im Weihnachtszimmer

Zweiter Feiertag. Ueberall tritt man auf Liebesperlen aus Neles Kaufladen.

Nele (laut singend)

O du froehliche, o du selige knaben bringende Weihnachtszeist (abbrechend):
Warum schaust du denn so laecherbar? Das ist kein Lachlied , das ist ein
Weihnachtslied!

Vater

Sin nur weiter. Es war sehr schoen.

Nele

Nein, du hast mich ausgelacht, Dati.

Vater

Ich hab dich nicht ausgelacht, ich hab nur darueber gelacht, daß du
gesungen hast k n a b e n bringende Weihnachtszeit. Es heißt naemlich
gnadenbringende.

Nele

Ich finde knabenvringend schoener. Haus sdu mir etwas mitgebracht, Dati?

Vater

Ich war doch gar nicht fort, ich war doch nur eine Stunde im Wald
spazieren.

Nele

Und da hast du gar nichts fuer mich gfunden, gar nichts? (Strafend):
Wnn man sucht, findet man immer etwas, Dati, immer! Ich immer!
Auch daheim, wenn ich Lust habe. Da schau ich in alle Verstecke, find
ich schon was. - Weißt du, was es heute mittag zu essen gibt<<

Vater

Nein. Aber offenbar etwas sehr Gutes, weil du dich so freust.

Nele

Schinken! Drum hab ich so gelaechelt geschaut. Und Spielgetti. Ich muß
mir aber erst die Händ waschen. Sie sind noch voller Vitamine vom
Klavierspielen.

Vater

Vom Klavierspielen? Und seit wann spielst du denn Klavier?

Nele

Seit vorhin. Den ersten Ton von >>Ihr Kinderlein kommet<<>
schon! Aber dann ist mir das Honigvrot auf die Tasten gefallen, und
jetzt klebt´s so.

Vater


Du bist schon ein rechtes Ferkel. Wenn jetzt die Christiane von der
Kirche heimkommt und ueben will, dann wird sie dir eine kleben.

Nele

Wieviel Uhr ist es denn: Da hven wir noch genuegend Zeit mir dem
Putzen Dati, wir zwei. Erb ich denen Uhr, wnn du einmen tor bist?

Vater

Vielleicht. Soll ich mich beeilen?

Nele

Nein, ich moecht, daß du lebst, bis ich tot bin. Und die Mami auch. Und
alle, alle, alle! (Stürmische, vitaminreiche Unarmung)

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